Samstag, 24. Januar 2009
 
Die FPOe und ihre Liebe zur Literatur PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von FPÖ/DAZ   
Freitag, 11. April 2008

Die Behauptung, bei der FPÖ könne niemand schreiben und lesen, ist eindrucksvoll widerlegt — wie nachstehende parlamentarische Anfrage bezüglich der Schriftstellerin El Awadalla belegt.

ANFRAGE
des Abgeordneten Dr. Martin Graf und anderer Abgeordneter
an den Bundeskanzler der Republik Österreich

betreffend der Autorin El Awadalla und ihrer Publikationen.

Im März 2005 machte die Schriftstellerin El Awadalla in der ORF-Sendung “Die Millionenshow” den Haupttreffer und gewann 1 Million Euro. Sie ist sohin Millionärin.

Ein Jahr später, 2006, gibt die selbe Schriftstellerin aus dem linkslinken Spektrum ein Buch mit dem Titel “Wienerinnen” heraus. In diesem Buch werden 23 Wienerinnen aus den 23 Wiener Bezirken beschrieben, die zum Glück nur der Phantasie der Autorin entspringen. Zum Glück deshalb, da eine davon Handgranaten im voll besetzten Plenarsaal des Wiener Parlaments - wobei auch eine Schulklasse auf der Galerie sitzt - zur Detonation bringt.

Der Kern der Geschichte - es geht um eine gewisse “Gretl” - liest sich wie folgt: “Sie geht so oft ins Parlament zuhören, bis sie von niemanden mehr beachtet wird. Viel Aufmerksamkeit hat ihr hier freilich nie jemand geschenkt. Dann ist es endlich soweit: Abstimmungen stehen auf der Tagesordnung, da sitzen immer viele Abgeordnete im Saal. Sie packt ihre Tasche, unten die Granaten, oben ein Strickzeug - und los geht’s. Sie schließt mir ihrem Leben ab. [...] Die Galerie ist fast leer, nur eine Schulklasse fadisiert sich am anderen Ende, an sogenannten Linken. Als kein Wächter in ihrer Nähe ist, packt sie die Tasche aus. Sie zieht den Ring, wirft die erste Granate, zieht den Ring, wirft die zweite Granate. Alles geht durcheinander und kommt ihr doch vor wie in Zeitlupe. Krachen, Schreien, Blut, Rauch.” (El Awadalla, Wienerinnen. Geschichten von guten und bösen Frauen. Wien 2006, ISBN 3-901960-35-X).


Es ist eine schiere Unglaublichkeit, dass ein solches Pamphlet, welches als Anleitung zum Terror gegen höchste Repräsentanten der Republik Österreichs verstanden werden kann, vom Bundeskanzleramt (Kunstförderung), der Stadt Wien und dem Land Burgenland finanziell unterstützt wurde.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundeskanzler der Republik Österreich folgende

Anfrage:
1. Wie hoch beläuft sich die finanzielle Unterstützung für das gegenständliche Buch von El Awadalla?
2. Wurden auch andere Publikationen von El Awadalla vom Bundeskanzleramt (Kunstförderung) finanziell unterstützt?
3. Wenn ja, welche?
4. In welcher Höhe?
5. Wurde das Buch von jener Stelle, die die finanzielle Unterstützung vergab, gelesen?
6. Wenn nein, warum nicht?
7. Nach welchen Kriterien werden finanzielle Unterstützungen für Buchprojekte durch die Kunstförderung des Bundeskanzleramtes vergeben?
8. Nach welchem Kriterium wurde das gegenständliche Buch finanziell unterstützt?
9. Ist es im Bundeskanzleramt üblich, dass Euro-Millionäre finanziell gefördert werden?
10. Welche Person im Bundeskanzleramt war für die Vergabe dieser finanziellen Unterstützung verantwortlich?
11. Sehen Sie einen Widerspruch zwischen Kunstförderung und einem Buch, in dem ein Terroranschlag gegen das Parlament der Republik Österreich, der als Anleitung zum Terror verstanden werden könnte, unkritisch beschrieben bzw. gutgeheißen wird?
12. Wenn ja, warum?
13. Wenn nein, warum nicht?

*

Anmerkungen: Nicht die Autorin, sondern der Sisyphus-Verlag hat für das Buch eine geringe Druckkostenförderung erhalten. Allerdings ist Gusenbauer dafür wohl kaum der richtige Ansprechpartner. Denn der jetzige Bundeskanzler ist nicht für Kultur, sondern für Sport zuständig. Die Förderung wurde noch von der alten Regierung erteilt, als für dieses Ressort der damalige Bundeskanzler Schüssel und sein Staatssekretär Morak verantwortlich zeichneten. Hingegen ist die Unfähigkeit, der FPÖ einen literarischen Text als solchen zu verstehen, nicht näher erläuterungswürdig.

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